Hier nun einmal die Lebensgeschichte eines Fachmannes, der sich in der gesamten Elektronik die bisher auf den Markt kam auskennt. Mein Spitzname ist Meister Jambo.
Nun ich wurde im Okt.1942 geboren. Ich habe mich mit 9 Jahren in die Technik der Modelleisenbahnen verliebt. Ich bekam zu Weihnachten meine erste Bahn. Nun fing
das Basteln an. In der Schule war ich in Mathematik und in Physik gut. Das erste Messgerät bekam ca. 1955. Es wurde mit 14 Jahren schon an den Radios dem Volks-
empfänger Typ 301 geschraubt. Alte Vorkriegsgeräte wie Körting, Saba, Blaupunkt, kamen hinzu. Uralte Platten- spieler von Telefunken wurden zerlegt und instand
gesetzt. Wehrmachtsröhren habe ich gesammelt um zu tauschen. Zum Glück bekam ich 1961 eine Lehrstelle als Radio-Fernsehtechniker. Nun konnte ich nach Herzenslust
mich meinen Freunden widmen. Zu Beginn der Lehre lernte ich die Handhabung der Werkzeuge und was wichtig war: das Löten. Der Spruch "Kinder betet, der Meister lötet"
war allgegenwärtig. Ich lernte nun die Plattenspieler Perpetum Ebner kennen, die Geräte von Dual, Grundig, Saba kennen. Nach dem ersten Jahr lernte ich die
Reparatur von uralten Radios inkl. der Volksempfänger. Die Daten und Sockelbeschaltung der Radio und Fernseh- röhren mußte ich auswendig lernen. Es begann die große
Motorisierung und ich lernte das Einbauen von Autoradios der Marke Blaupunkt, Becker und Telefunken. Damals hatten die Geräte noch Zerhacker. Wir mußten die
Zerhackerpatronen auswechseln, was immer viel Arbeit war. Autoradioantennen wurden eingebaut, und die Autos wurden entstört. Das heißt, die lästigen Funken der Zündung
wurden beseitigt. So lernte ich wie ein Auto von der KFZ Elektrik funktioniert. Die Reparaturen dieser alten Autoradios mit Röhren und Sendersuchlauf war schon eine
Herausforderung eines Technikers. Das Becker-Mexiko und Blaupunkt-Köln Radio war das Teuerste was auf dem Markt war. Im Laufe der Zeit lernten wir das Bauen der Fernseh-
antennen bei den Kunden. Es gab zuerst nur das Erste Programm, später kam das Zweite Programm hinzu. Wir verbauten die Marken Wisi und Hirschmann und
Kathrein. Im dritten Lehrjahr lernte ich die Reparatur der Tonbandgeräte der Firma Philips, Saba, Telefunken, Körting, Revox. Das Problem waren damals wie heute die
Tonbandriemen. Gegen Ende der Lehre durften wir einfache Reparaturen an Schwarz-Weiß-Fernsehgeräten erledigen. Diese Geräte hatten nur das Erste Programm fest eingebaut.
Für das Zweite Programm benötigte man ein Zusatzgerät. In meiner Firma wurde alles repariert unter anderem die Marken, Philips, Saba, Telefunken, Blaupunkt, Grätz,
Schaub-Lorenz, Nordmende,Siemens. So lernte ich die gesamte Unterhaltungselektronik der 50 und 60 Jahre kennen. Höhepunkte einer Reparatur waren die großen
Fernsehtruhen von Philips und Saba. Saba hatte die Truhe Königin von Saba im Programm. Diese Truhe war ca. 4 Meter lang und hatte einen Schwarz-Weißfernseher,
ein Radioteil, ein Tonbandgerät und einen Plattenspieler eingebaut, sowie einen Röhrenverstärker mit 17 Watt. Es war eben eine Königin der damaligen Technik.
Nach 3 Jahren Lehre bestand ich die Gesellenprüfung. Ich ging nach Schweden und arbeitete dort in meinem Beruf. In 1965 wanderte ich nach USA aus und arbeitete dort
wieder als Fernsehtechniker. Ich reparierte dort unsere in Deutschland Gefertigten HIFI–Geräte. Die Army wollte mich haben, so ging ich wieder nach
Deutschland zurück. Ich arbeitete nun bei Neckermann im Außendienst und lernte das Programm der Firma Körting kennen. Im Jahre 1968 war ich auf der Meisterschule in
Oldenburg. Hier lernte ich die Grundlagen des Farbfernsehens kennen. Die Digitaltechnik kam auf, sowie die Steuerung und Regelungstechnik. Mit dem Meistertitel in der Hand machte ich mich
selbständig. Die Transistortechnik erhielt Einzug in die Geräte. Die Röhrentechnik wurde aufgegeben. Die Netzteile, die die Wärme erzeugten verschwanden.
Die IC-Technik verbreitete sich in den Geräten. Die Japanischen Geräte kamen auf den Markt. Der liebe Leser dieser Zeilen hat nun mit der Technik der Neuzeit erreicht.
Ich bin nun 63 Jahre alt und habe mich vom aktiven Reparieren zurückgezogen. Nach 42 Jahren ständigem Lernen und Reparieren von all den Gräten die auf dem
Markt sind und waren, gibt es keine Ruhe. Nun widme ich mich den alten Raritäten. Ich habe das Wissen um alte HIFI-Klasiker, HIFI-Raritäten zu
reparieren. Kein Problem bereitet natürlich ein Nostalgie-Fernsehgerät. Da ich mich bei den Golden-Oldies gut auskenne habe ich nun eine neue
Aufgabe. Ich restauriere alte Schwarz-Weißfernsehgeräte nicht mehr, ich baue sie auf neu um. Das heißt, eine alte Philips-Truhe oder Saba-Truhe bekommt ein
neues Innenleben. Von außen sieht die Truhe wie Original aus, innen ist neueste Technik. In ein Wohnzimmer der 50 und 60 Jahre paßt solch ein Gerät perfekt.
Diesen Spezialumbau von alt auf neu gibt´s auf www.uraltradio.de. |